Durch die Klimakrise werden immer mehr Flächen auf der Erde unbewohnbar, z.B. durch Brände, Unwetter- und Flutkatastrophen. Gleichzeitig schreitet der Flächenverbrauch durch Bauprojekte rasant voran. In der Debatte um Stadtexpansionen kreuzen sich daher Wohnraum-Frage und deren bodenpolitische Konsequenzen – vor allem für Landwirt:innen, die auf die Bewirtschaftung des Bodens angewiesen sind. Im Falle Dietenbachs führte dies sehr früh zum Widerspruch zwischen Wohnraum und Anbaufläche für unsere Nahrungsversorgung und zu der Frage: neuer Wohnraum oder regionale Landwirtschaft?
Im Herbst 2016 fingen die regionalen Landwirt:innen Freiburgs an, gegen den neuen Stadtteil auf den Ackerflächen in Dietenbach zu protestieren. In diesem Zusammenhang wurde 2017 von der Bürger:inneninitiative „Pro Landwirtschaft und Wald“ im Freiburg-Stadt-Magazin ein Gastbeitrag unter dem Titel „Bauwahnsinn und Ackerflächen – Böden verschwinden“ veröffentlicht. Die Streitschrift ist ein Plädoyer für den Boden sowie unsere Nahrung, die nicht als selbstverständlich wahrgenommen werden können, genauso wenig wie die Menschen, die für die Ernährung unserer Gesellschaft arbeiten.
Seitdem sind sechs Jahre vergangen und die Entscheidungen für den Bau des neuen Stadtteils ist gefallen. Die in der Streitschrift ausgedrückte Angst um die Existenz der Landwirt:innen ist Realität geworden, auch wenn es Aushandlungsprozesse um Entschädigung zwischen den betroffenen Landwirt:innen und der Stadt gegeben hat. Neben Frust, dem Verlust von Ackerflächen und der Frage nach der Bedeutung einer regionalen Nahrungsmittelversorgung bleiben weitere in der Streitschrift erwähnte Kritikpunkte an dem Bauprojekt, welche die Debatten bis heute prägen.
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