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Als Freiburg im Jahr 2020 das 900-jährige Stadtjubiläum feierte, bezog sich das auf die Verleihung des Marktrechts durch Herzog Bertold III. von Zähringen und seinen Bruder Konrad im Jahr 1120. Aus der damaligen Siedlung ist heute eine moderne Großstadt geworden, allerdings auch mit einem erheblichen, für viele im Alltag spürbaren Mangel an Wohnraum.

Völlig neu ist diese Situation jedoch nicht. Ein Blick in das späte 19. Jahrhundert bringt erstaunlich Aktuelles zum sozialen Wohnungsbau und Stadtwachstum zutage. Damals entwickelte sich Freiburg rasant. Die Anzahl an Einwohner*innen, Häusern und Wohnungen verdoppelte sich.

Eine kulturwissenschaftliche Historisierung ordnet die heutige bauliche Stadtentwicklung und Wohnungspolitik in diesen größeren zeitlichen Zusammenhang ein. Aktuelle Zustände werden so als etwas Gewordenes und damit auch Veränderbares begreifbar. Das hilft, emotionale Debatten um die zukünftige Gestaltung Freiburgs und die vehementen Kontroversen des städtischen Wachsens besser einzuordnen.

„Eine historisch-kulturwissenschaftliche Perspektivierung hinterfragt die Prozesse und Phänomene des Bauens, Wachsens und Wohnens in ihrer Zwangsläufigkeit. Und ihrer Alltäglichkeit.“

„Ein Blick in die beschleunigten Umbrüche der Gründerzeit hilft, die aktuellen, emotionalen Debatten um die zukünftige Gestaltung Freiburgs und die vehementen Kontroversen des städtischen Wachsens besser einzuordnen.“

Ein Beitrag von Tobias Becker, illustriert mit Bildern von Finn Hagen. Weitere Beiträge und Informationen zu Projekt und Publikation finden Sie hier.

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