„ARBEIT IST ARBEIT IST ARBEIT IST… GESAMMELT, BEWAHRT UND NEU BETRACHTET“
Arbeit ist... gesammelt
Sammlungen sind mehr als ein Haufen alter Dinge: Sie wurden zu einer bestimmten Zeit zu einem bestimmten Zweck angelegt. Sie verleihen den Dingen eine besondere Bedeutung und verfolgen eine bestimmte Logik. Heute fragen wir uns: Was sollte für die Zukunft bewahrt werden? Was nicht?
Ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begannen bürgerliche Laien und staatliche Einrichtungen volkskundliche Sammlungen aufzubauen. Sie wollten alltägliche Dinge des ländlichen Lebens vor den Veränderungen der Industriemoderne bewahren. Nicht gesammelt wurden daher Dinge aus Stadt und Fabrik.
Solche volkskundlichen Sammlungen entstanden auch in Baden und Württemberg. Sie befinden sich heute in den Landesmuseen und in universitären Einrichtungen.
Mit den Umwälzungen in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik des 20. Jahrhunderts wandelten sich auch die volkskundlichen Sammlungen. Statt Zunftgerät und Tracht entdeckten die Verantwortlichen populäre Lesestoffe wie „EMMA“ und „Brigitte“ oder profane Arbeitskleidung wie Kittelschürzen.
Die zusammengetragenen Fotografien, Gegenstände und Lieder erzählen nicht nur Geschichten von Arbeit und Freizeit der letzten 100 Jahre. Sie verraten in ihrer Auswahl etwas über Absicht und Weltbild der Sammelnden.