Tausendster Eintrag im Musicallexikon der Universität Freiburg
Online-Projekt soll alle Ur- und Erstaufführungen von Musicals im deutschen Sprachraum seit 1945 dokumentieren
Nach drei Jahren wurde bereits der tausendste Eintrag getätigt: Das Online-Musicallexikon versammelt Informationen zu allen Ur- und Erstaufführungen des populären Musiktheaters im deutschen Sprachraum seit 1945. Am 30. November 2022 wurde mit einem Text zum Musical „Der Glöckner von Notre Dame“ in einer aktuellen Inszenierung des Ronacher-Theaters in Wien der tausendste Eintrag vorgenommen. Herausgegeben wird das Musicallexikon von dem Berliner Theaterwissenschaftler Dr. Wolfgang Jansen und Klaus Baberg, Vorstandsmitglied des Fördervereins „Freunde und Förderer des Deutschen Musicalarchivs“, in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik (ZPKM) der Universität Freiburg. „Es ist wunderbar, dass das Lexikon so dynamisch wächst. Immer deutlicher zeichnet sich die enorme Vielfalt der Werke des populären Musiktheaters ab“, sagt Prof. Dr. Dr. Michael Fischer, Geschäftsführender Direktor des ZPKM.
Glöckner von Notre Dame: Inszenierung in Wien 2022 © Vereinigte Bühnen Wien / Foto: Deen van Meer
Auch das Deutsche Musicalarchiv wächst
Das Musicallexikon ist ein Work-in-progress, die beiden Initiatoren fügen ständig neue Einträge hinzu. Diese beruhen zu einem Großteil auf Unterlagen, die sich im Deutschen Musicalarchiv des Freiburger Zentrums für Populäre Kultur und Musik befinden. „Die Verbindung mit dem ZPKM ist ideal“, berichtet Jansen. „Denn wir können dort nicht nur das umfangreiche Material nutzen, sondern geben auch neu erworbene Quellen, das wir für das Lexikon nutzen, direkt an das Archiv weiter.“ So wachsen auch dessen Bestände kontinuierlich. Das Deutsche Musicalarchiv am Freiburger ZPKM wurde bereits 2010 auf Initiative von Jansen gegründet.
Ehrenamtliches Engagement
Das Musicallexikon besteht seit dem Sommer 2019. Die Arbeit der beiden Initiatoren ist ehrenamtlich, somit sei das Projekt auch ein gutes Beispiel für Citizen Science, also Wissenschaft unter Mithilfe von Bürger*innen, sagt Fischer: „Die Universität Freiburg schätzt sich glücklich, dass durch das Engagement von Klaus Baberg und Dr. Wolfgang Jansen ein solches Projekt verwirklicht werden kann.“ Mit diesem Lexikon werde in Verbindung mit dem Deutschen Musicalarchiv die Grundlage für kommende musik- und theaterwissenschaftliche Forschungen gelegt. „Etwas Vergleichbares gab es zuvor nicht.“