„ARBEIT IST ARBEIT IST ARBEIT IST… GESAMMELT, BEWAHRT UND NEU BETRACHTET“
„Arbeit ist das halbe Leben“, „Schaffe isch halt ä G’schäft“. Schon aus Sprichwörtern erfahren wir, wie sehr die Arbeit den Alltag bestimmt. Seit der frühen Kindheit werden wir auf die Erwerbsarbeit vorbereitet. Doch auch Haushalt, Erziehung und Selbstoptimierung sind Arbeit.
Allgemein dient sie der Erhaltung und Verbesserung eigener und gesellschaftlicher Verhältnisse. Dabei unterliegen unsere Vorstellungen von Arbeit zeitgenössischen Aushandlungen und Normen. Welche Bedeutung Arbeit beigemessen wird, ist abhängig von politischen und gesellschaftlichen Gegebenheiten. Diese ändern sich im Laufe der Zeit. Ein Blick in kulturhistorische Sammlungen eröffnet verschiedene Sichtweisen auf Arbeit – von gestern und heute und für morgen.
Hier zeigen wir gesammelte Objekte der letzten 150 Jahre. Was sagen die gesammelten Objekte über Arbeit heute aus? Was wurde über Arbeit gesammelt, was nicht? Was können wir heute über Arbeit für die Zukunft sammeln?
Einzelne Berufe spielen dabei weniger eine Rolle als grundlegende Eigenschaften und Wirkungen von Arbeit auf unseren Alltag. Dies möchten wir mit sieben ganz unterschiedlichen Zugängen verdeutlichen. Sie zeigen die vielschichtigen Effekte und Wahrnehmungsweisen von Arbeit:
In einem kooperativen Lehrforschungsprojekt forschten 25 Studierende des Instituts für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie der Universität Freiburg und des Ludwig-Uhland-Instituts für Empirische Kulturwissenschaft der Universität Tübingen zum Thema Arbeit. Mit gesammelten Archivalien und Objekten spürten sie dem Thema ‚Arbeit‘ nach – in den vergangenen 150 Jahren bis zur Gegenwart.
Fündig wurden sie in volkskundlichen Sammlungen und Archiven Baden-Württembergs: der Landesstelle für Volkskunde und Museum der Alltagskultur des Landesmuseum Württemberg, der Außenstelle Staufen des Badischen Landesmuseums, dem Zentrum für Populäre Musik und Kultur der Universität Freiburg und dem Archiv der Alltagskultur des Ludwig-Uhland-Instituts für Empirische Kulturwissenschaft der Universität Tübingen.
Die Ergebnisse des Projekts präsentierten die Studierenden in zwei Ausstellungen:
- Museum der Alltagskultur, Schloss Waldenbuch (Laufzeit: 14. Februar – 31. März 2019)
- Galerie im Weingut Andreas Dilger, Freiburg (Laufzeit: 16. Februar – 17. März 2019)
Zu den beiden Ausstellungen erschien außerdem der Sammelband „Arbeit ist Arbeit ist Arbeit ist … gesammelt, bewahrt und neu betrachtet“, erhältlich bei der Tübinger Vereinigung für Volkskunde (TVV).
Blick in die Ausstellung im Museum der Alltagskultur, Schloss Waldenbuch
Studierende:
Julia August, Franziska Dölling, Nathalie Feldmann, Rebekka Finkbeiner, Ophelia Gartze, Nadja Harm, Margaret Haverty, Maximilian Hollerith, Helena Körner, Femke de Kort, Katharina Löw, Sarah Messmer, Nicole Naumann, Lisa Othegraven, David Priedemann, Laura Rasche, Alice Rasp, Catharina Rische, Tim Schaffarczik, Miriam Schmidt, Sophia Schütz, Lucca-Sofia Staszkiewicz, Polina Stohnushko, Ortrun Vödisch, Sarah Wirschke.
Lehrende:
Karin Bürkert (Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft der Universität Tübingen)
Matthias Möller (Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie der Universität Freiburg i. Br. )
Partner aus den Sammlungen und Archiven:
Elisabeth Haug (Badisches Landesmuseum Außenstelle Südbaden, Staufen)
Brigitte Heck (Badisches Landesmuseum Karlsruhe)
Michael Fischer (Zentrum für Populäre Kultur und Musik, Freiburg)
Markus Speidel (Museum der Alltagskultur Waldenbuch)
Sabine Zinn-Thomas (Landesstelle für Volkskunde, Stuttgart)